". . . Aus einem heraus, durch einen durch, jede Faser, jede Zelle nutzend - das ist Jazz . . ."

rader schwarz group

the spirit Inside us

 

 

 

All songs by Rader, Schwarz, Bang, Johnson, Schuller except: Welcome to the World, Leonard by Zam Johnson

© Timbre Records TR CD 007

 

Album Reviews
drums / perc Abbey Rader
saxophone Gunter Schwarz
violin Billy Bang
electronic perc./synthesizer Zam Johnson
bass Ed Schuller
01. Electro Pattern (96 Kbit/s 3,3 MB)
02. Soul Diving
03. Just a Duo (96 Kbit/s 1,5 MB)
04. Ballad
05. Wave Ripple
06. Didgeridoo
07. The Spirit Inside Us
08. Welcome to the World, Leonard
09. The Middle East Experience
10. Modern Blues (96 Kbit/s 3,7 MB)

"Molded by conscious or unconscious acoustic influences, but recognizing your own voice in the stream, hearing the music meshing even before the first note is sounded, the interplay with other musicians to create something of your own. Taking traditions not a straitjacket, but as a launching pad gives you deep freedom from the veil of current fad. Confident play with styles, and genres - delving into the roots of music - is what drives the musicians in this band, what pushes us deeper into our instruments. It's no surprise we understand each other without words or even glances; our differing backgrounds merge in the goal of interlocking and expressing everything heard and felt."

Gunter Schwarz

Translation Mitch Cohen

 


 


Album Reviews:
Cadence Magazine - 04/2000

By Frank Rubolino

"Percussionist Rader and reed player Schwarz organized a most intriguing quintet. Featuring the expressive tenor of Schwarz and the ringing violin excursions from Bang as a focal point for soloing, the music is enveloped with a plethora of electronic sounds produced through the synthesizer of Johnson. The combination works exceedingly well. Rader's driving drumming and the propulsion generated by the ceaseless and furious bass of Schuller set the stage for many moving passages of high creativity. Rader plays either freely or with a defined rhythm, but his sound is fully motivating. It encourages Bang to veer off into some extremely adventurous areas where self-expression dominates. Likewise, Schwarz takes his tenor to far-flung places where he blows sustained power and authority. His dueling with Bang is spirited and at times hectic, as when they go toe to toe on "Wave Ripple". Schwarz emits an irregular stream of notes that are juxtaposed against Bang's strings to create gripping tonality. The set is a diverse mix of music touching on ethereal plateaus and concrete vistas. It spans the spectrum from free blowing barnburners to rhythmic excursions with a raga base. Bang is as his experimental best on this date. He plays with abandon, filling the air with improvised delight while Rader and Schuller prod a though on forced march. Nine of the ten selections are full-group compositions, which further substantiates the dynamic collectiveness of the quintet. The recording represents the intelligent and creative use of electronics to augment fully the efforts of the other musicians. Johnson mixes his electronics wisely to ensure naturalness is preserved even when the electronic percussion is employed. It is hard to single out any one artist on this disc. Each makes enormous contributions that combine to produce group effort of the highest standard. Bang is exhilarating, Schuller is a power source, Rader overwhelms with intricate patterns, Schwarz blows at breakneck speed, and Johnson augments their output with creativity of his own. Together they work wonders."


Jazz Podium - 06/99

Rader-Schwarz-Group / By Rainer Bratfisch

"Berlin ist zur Zeit ein Ort, in dem sich die kreativsten Musiker aus aller Welt treffen. Das liegt vor allem daran, daß die Stadt selbst noch nach einem eigenen Gesicht, nach einem eigenen Rhythmus sucht. Jede Suche ist produktiv, und so formieren sich in der sich täglich wandelnden Stadt immer wieder neue Projekte, die in der festgefügten Szene anderer Städte wenig Chancen hätten. Der New Yorker Perkussionist Abbey Rader, bis Anfang der neunziger Jahre in Deutschland zu Hause, lebt zwar inzwischen im idyllischen Coral Springs in Florida, kommt aber immer noch mehrmals im Jahr nach Berlin, um hier Musiker zu treffen, die mit ihm die Leidenschaft für improvisierte Klänge teilen. Timbre Records, das Label des Berliner Saxophonisten Gunter Schwarz, hat bereits vier CDs mit Abbey Rader veröffentlicht, darunter Aufnahmen mit dem Saxophonisten David Liebman („Inner Voice“), dem Gitarristen Keshavan Maslak („Suburban Utopic“) und dem Shakuhachi-Flötisten Philip Gelb („Mystic Journey“). Die neueste CD, aufgenommen im Mai 1998 im On Air Recording Studio, versammelt unter dem programmatischen Titel „The Spirit Inside Us“ neben Rader und Schwarz den Violinisten Billy Bang, den Bassisten Ed Schuller und den Elektroniker Zam Johnson. Electronic meets Brötzmann, die Bronx trifft im musikalischen Niemandsland auf ein Deutschland, das sich gerade den Mief der konservativen Post-68 Jahre aus den neuen Kleidern bürstet, und Abbey Rader steuert seine nahöstlichen Erfahrungen bei. Zur Zeit interessiert er sich besonders für kubanische Rhythmen, ein kubanischer Ogun-Trommler hat ihn gerade in die Geheimnisse der Santeria-Religion eingeweiht. Als Schüler des chinesischen Zen-Meisters Sheng Yen setzt er auf der CD den nicht selten an hinduistisch-tantristische Mantras erinnernden ausufernden Saxophon-Klängen eine selbstgewählte Disziplin entgegen, die nicht einengt, sondern, da sie den gleichen tiefen Quellen entspringt, für eine Konzentration sorgt, die die Musik trotz maximaler Freiheiten überschaubar bleiben läßt. Rader scheint dabei alle Beats gleichzeitig zu spielen, Schwarz spielt zart und trotzdem aggressiv, Billy Bang findet insbesondere in dem vierminütigen „Soul diving“ zu wunderbar spannenden Interaktionen mit Saxophon, Percussion und Baß. Zam Johnson, Komponist zahlreicher Film- und Ballettmusiken, setzt auf wohltuend dezente Effekte, und Ed Schuller, der Allround-Bassist sorgt dafür, daß auch die Jazzhistorie nicht in Vergessenheit gerät. Rader: „Die Musik schafft offene Felder mit Raum für zusätzliche Musiker aus anderen Kulturen. Deshalb können überall lokale Musiker mit uns auftreten.“ Schade, sowohl im Berliner A-Trane als auch im ParkHaus Treptow blieb die Rader-Schwarz Group auf der Bühne unter sich. Rader nennt als musikalisches Schlüsselerlebnis ein Konzert irgendwann Ende der sechziger Jahre, im „Half Note“ in der Lower East Side, mit dem John Coltrane Quartet. Damals spielten Cecil Taylor, Thelonious Monk und Rashied Ali für das gleiche Publikum wie Jimi Hendrix oder andere Rockmusiker. Rader hat sich diese Offenheit für andere Genres und Stile bewahrt. In dem Projekt „Riversticks“ spielt er mit den Perkussionisten Michael Moses und Richard Brookens, von den innovativen jungen Musikern gefallen ihm besonders Davey Williams, einst Gitarrist bei Johnny Shines, der Sopransaxophonist Peter Ponzol (und natürlich Gunter Schwarz)." more...


Jazzthetik – 06/99

Abbey Rader – Duo and More / By Angela Ballhorn

"Der Schlagzeuger Abbey Rader in einer Quintett-Besetzung zu sehen ist etwas Besonderes. Seine Lieblingskonstellation ist erklärtermaßen das Duo, doch für das Projekt des Berliner Saxophonisten Gunter Schwarz nahm er die größere Besetzung gern in Kauf. Ungewöhnliche Klänge waren im Berliner A-Trane zu hören: Freies, Wildes, Spontanes. Keine Kompositionen, nichts Vorbereitetes, allein die Gruppendynamik sollte für das nötige Energielebvel sorgen. Bei einer Band, in der der Geiger Billy Band, der Bassist Ed Schuller und der Schlagzeuger und Electrosounds-Tüftler Zam Johnson mitwirken, wird Interaktion großgeschrieben. Da werden Soundberge aufgetürmt, Schicht für Schicht, um dann wieder zerbröselt zu werden und im Nichts zu verschwinden. Die CD The Spirit Inside Us (Timbre/Megaphone) der Rader Schwarz Group, die sich um den in Berlin lebenden Pianisten Bob Lenox formierte, erhielt durchweg positive Kritiken.." more...


Berliner Zeitung - 25/02/99

Zufallsgäste bei Jazzpropheten Die Rader Schwarz Group stellt ihr neues Album im A-Trane vor / By Rainer Bratfisch

"Der Saxophonist Gunter Schwarz beschwört im Titelsong der neuen CD der Rader Schwarz Group "The Spirit Inside Us", den Geist in uns selbst. Die Frage, ob dieser Geist wirklich erst jetzt aus der Flasche wich, in die er sich vor dreißig Jahren vor den Tönen des Saxophonisten Peter Brötzmanns flüchtete, die in ihrer Intensität immer ein bißchen wie Maschinengewehrsalven klingen, oder ob Schwarz an sicherem Ort seit langem auf bessere Jazz-Zeiten wartete, kann der Berliner Musiker nicht schlüssig beantworten. Er will nur eines, seine Musik soll nicht eingeordnet werden in einen fremdbestimmten Mainstream. Er will ganz einfach das spielen, was ihm als Kommentar zu dieser Zeit gefällt. Electronic und Free Jazz zum Beispiel, die Bronx trifft im musikalischen Niemandsland auf ein Berlin, das sich gerade den Mief der konservativen Nach-68er-Jahre aus den Kleidern bürstet. Der Drummer Abbey Rader, im idyllischen Coral Springs in Florida zu Hause, findet Berlin inzwischen so aufregend wie das New York der sechziger Jahre, als im "Half Note" in der Lower East Side Cecil Taylor und Thelonious Monk für das gleiche musikhungrige Publikum spielten wie einen Tag später Jimi Hendrix oder Bob Dylan. Nun ist Charlottenburg nicht die Lower East Side, und in das A-Trane kamen zur Record-Release-Party des Schöneberger Timbre-Labels nur wenige Zufallsgäste, die sich noch dazu in sehr cooler Reserviertheit übten. Trotzdem: Die Musik des Quintetts, zu dem noch Billy Bang (Violine), Ed Schuller (Bass) und Zam Johnson (Electronics) gehören, besteht aus dem Stoff, aus dem sich Träume von Jazzpropheten zusammensetzen. Und vielleicht bringt das kleine Berliner Label Timbre Records eines Tages doch noch einen Hauch Blue Note ein in Berlin." more...